RB Leipzig (weiße Trikots) musste sich mit einem 0:0 gegen Mainz zufrieden geben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Mit einer unbefriedigenden Nullnummer ist RB Leipzig im Kampf um die Champions League an Borussia Dortmund zumindest vorübergehend vorbeigezogen, hat den Druck jedoch nicht immens erhöht.

Nach dem torlosen Remis gegen den abstiegsbedrohten FSV Mainz 05 liegt Leipzig nur dank der besseren Tordifferenz auf Rang vier. Dem BVB genügt damit im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga bei Bayern München bereits ein Punkt, um die Sachsen wieder zu verdrängen.

Vor 44.813 tat sich Leipzig lange schwer, vergab dann beste Möglichkeiten und verzweifelte immer wieder am Mainzer Keeper Robin Zentner. Dabei wartet Mainz seit dem 1. April 2023 auf einen Auswärtssieg. Der gelang damals – ausgerechnet – in Leipzig. In den vergangenen drei Duellen hatte Mainz nicht gegen RB verloren, sogar zwei Siege eingefahren. Diesmal dürfte man auch mit dem Punkt glücklich sein.

Kein Sieben-Sekunden-Tor

Leipzigs Trainer Marco Rose spekulierte offenbar auf eine schnelle Führung. Jedenfalls beorderte er Christoph Baumgartner nach dessen Sieben-Sekunden-Tor für Österreich in die Startelf. Nach sieben Sekunden stand es allerdings weiterhin 0:0, bis zur Pause änderte sich daran auch nichts mehr.

Dabei waren die Leipziger schon nach acht Minuten gedanklich bei der Führung. Ein Querpass von Lois Openda blockte Andreas Hanche-Olsen im Strafraum zur Ecke. Doch Schiedsrichter Frank Willenborg hatte ein Handspiel des Norwegers ausgemacht und entschied auf Strafstoß für Leipzig. Dieser wurde nach Videobeweis berechtigterweise kassiert, da der Mainzer Verteidiger den Ball lediglich an die Hüfte bekommen hatte.

Das Leipziger Feiertagswetter mit Temperaturen von 23 Grad beschleunigte das Spiel nicht gerade. Das seit fast einem Jahr auswärts sieglose Mainz verteidigte sicher und setzte auch in der Offensive Akzente. Die größte Chance hatte zunächst Openda, doch seinen Kopfball aus wenigen Metern parierte Robin Zentner per Fußabwehr.

65 Prozent Ballbesitz, acht Torabschlüsse

In der Nachspielzeit des ersten Abschnitts jubelten die Leipziger Fans doch noch. Allerdings nur kurz. Denn Willenborg gab das Tor von Openda (45.+1) aufgrund einer Abseitsstellung nicht. Und als Xaver Schlager (45.+3) der Ball im Strafraum vor die Füße fiel, stand Zentner mal wieder bestens und verhinderte den Rückstand. Leipzig hatte sich bis dahin 65 Prozent Ballbesitz und acht Torabschlüsse erarbeitet – ohne Ertrag.

Entsprechend sauer und mit Druck auf die Führung machte Leipzig weiter. Der Kopfball von Willi Orban (50.) verfehlte das Tor, der Schuss von Kevin Kampl (51.) war zu lasch. Und den traumhaften Schlenzer von Xavi Simons (54.) wischte Zentner mit einer Glanztat noch irgendwie aus dem Winkel. Auch Dani Olmos Kopfball (59.) aus vier Metern wehrte Zentner stark ab.

Rose hatte genug gesehen, brachte gut 20 Minuten vor dem Ende frische Stürmer. Benjamin Sesko und Yussuf Poulsen ersetzten Openda und Baumgartner. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, das Spiel wurde sogar chancenärmer. In der 86. Minute tauchte Sesko jedoch frei vor Zentner auf – doch der Sieger war wieder einmal der Mainzer. Auf der anderen Seite verpasste Leandro Barreiro (88.) den Lucky Punch für die Gäste nur um Zentimeter. Und der Videobeweis half auch nicht. Nach einem Foul von Xaver Schlager an Jonathan Burkhardt an der Strafraumgrenze gab es in der Nachspielzeit keinen Elfmeter.

Von Tom Bachmann, dpa

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