Julian Schuster (l) wird ab Sommer Nachfolger von Freiburgs Cheftrainer Christian Streich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Philipp von Ditfurth/dpa)

Der SC Freiburg setzt nach der Ära Christian Streich auf den früheren Profi Julian Schuster als neuen Cheftrainer.

Der badische Fußball-Bundesligist bestätigte, dass der 38-Jährige zur kommenden Saison auf Streich folgen werde. Der langjährige Coach wird den Club im Sommer verlassen. Zur Laufzeit von Schusters Vertrag machte der Verein wie üblich keine Angaben.

«Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv mit mehreren internen wie externen Kandidaten für die Nachfolge von Christian Streich auseinandergesetzt. Am Ende dieses Prozesses haben wir uns mit großer Überzeugung für den gemeinsamen Weg mit Julian Schuster entschieden», sagte Sportvorstand Jochen Saier. «Sein Fachwissen, seine Persönlichkeit und seine umfängliche Identifikation mit der Philosophie und den Werten des SC Freiburg waren für uns maßgebliche Kriterien.»

Mitte Mai wird für die Badener mit dem Abschied von Streich eine mehr als zwölf Jahre währende Erfolgsgeschichte zu Ende gehen. Am Montag hatte der 58-Jährige erklärt, seine Arbeit beim DFB-Pokalfinalisten von 2022 am Saisonende zu beenden und den Platz für «neue Energie» freizuräumen.

Traineramt beim SC für Schuster «Herzensangelegenheit»

Schuster rückt in die Verantwortung auf, nachdem er in den vergangenen Jahren zunehmend herangeführt und in die Arbeit mit den Bundesliga-Profis eingebunden wurde. Offiziell war er als Verbindungstrainer zwischen dem Nachwuchs und den Profis beschäftigt. Erfahrung als hauptverantwortlicher Trainer hat der frühere Mittelfeldspieler und Kapitän der Freiburger nicht. «Das Traineramt beim Sport-Club ist für mich Herzensangelegenheit und Herausforderung zugleich», erklärte Schuster. «Ich bin mir der Aufgabe bewusst und gehe diese mit voller Überzeugung, aber auch mit Demut und Respekt an.»

Der Trainernovize wird einen etablierten Bundesligisten übernehmen. Nachdem sich der Sport-Club in den vergangenen beiden Spielzeiten zweimal nacheinander für die Europa League qualifiziert und darin jeweils das Achtelfinale erreicht hatte, läuft es in dieser Saison zwar nicht ganz so erfolgreich. Als Neunter stehen die Breisgauer vor den verbleibenden acht Partien unter Streich aber im Tabellenmittelfeld.

Als neuer Assistent wird Patrik Grolimund das Freiburger Trainer-Team verstärken. Der 43-Jährige sei noch bis Ende Juni stellvertretender Leiter der Pro-Lizenz-Ausbildung beim Deutschen Fußball-Bund, erklärte der Verein.

Einen Trainerwechsel hat es beim SC seit der Winterpause 2011/12 nicht mehr gegeben. Damals stieg Streich vom Nachwuchstrainer zum Chefcoach auf und wurde Nachfolger von Marcus Sorg. Im schnelllebigen Fußball-Geschäft bilden die Südbadener eine Ausnahme und stehen für Kontinuität. Volker Finke hatte Freiburg zwischen 1991 und 2007 geprägt. Die längste Amtszeit in der 1. und 2. Bundesliga hat Frank Schmidt, der den 1. FC Heidenheim seit September 2007 trainiert.

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