Die TSG Hoffenheim holte im Kampf um die internationalen Plätze wichtige drei Punkte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Wout Weghorst formte mit den Händen ein Herz in Richtung der Zuschauer, der diesmal torlose Maximilian Beier schwenkte ein Trikot über seinem Kopf wie ein Lasso: Mit ausgelassener Freude feierten die beiden Offensivkräfte der TSG 1899 Hoffenheim den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga nach drei Niederlagen in Serie.

Mit dem 3:1 (2:0) im eigenen Stadion gegen den FC Augsburg versetzte das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo zugleich dem direkten Konkurrenten einen Dämpfer im Kampf um einen Europacup-Platz. Für die Gäste endete auch eine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen.

Weghorst (17. Minute) mit seinem sechsten und Andrej Kramaric (20.) mit seinem neunten Saisontreffer verschafften den Hoffenheimern ein frühes Polster. Ermedin Demirovic (61.) machte es mit seinem 15. Treffer in dieser Runde wieder spannend für den FCA. Das Team von Coach Jess Thorup rannte vor 28.881 Zuschauern dem Rückstand vergebens hinterher. Joker Ihlas Bebou (90.) machte alles klar. Augsburg, Hoffenheim und der SC Freiburg liegen nun mit jeweils 36 Zählern hinter dem Tabellensechsten Eintracht Frankfurt (42).

Weghorst: «Das ist absolut eine Erleichterung»

«Das war ein super Tor», lobte Weghorst bei DAZN den Treffer von Bebou aus spitzem Winkel und freute sich über den Heimsieg: «Das ist absolut eine Erleichterung.» In den ersten 30 Minuten seien die Hoffenheimer souverän gewesen, später habe es zu viele einfache Ballverluste gegeben. «Am Ende war es sehr gut mit unserem Arbeitsethos. Das war auch heute wieder zu sehen, dass wir von der ersten bis zur letzten Minute alles versucht haben, um die drei Punkte zu holen. Am Ende denke ich, das war ein verdienter Sieg.»

Augsburgs Trainer Jess Thorup hingegen befand, dass seine Mannschaft nach schwacher Startphase und eine Systemumstellung über 70 Minuten die bessere gewesen ist. «Am Ende haben wir das Spiel leider verloren und darüber sind wir enttäuscht», sagte der Däne. «Wir schauen wirklich nicht nach Europa. Wir schauen von Woche zu Woche. Die Saison hat noch sechs Spiele. Wir wollen das Maximum herausholen, dann gucken wir, was am Ende passiert», sagte Angreifer Phillip Tietz.

Die Gäste hatten sich gerade erst sortiert, da musste nach zwölf Minuten schon Kristijan Jakic mit Knöchelproblemen vom Platz. Nur wenige Minuten später zeigte sich der FCA machtlos gegen einen Blitz-Konter der Hoffenheimer: Weghorst leitete diesen selbst ein und schob den Ball nach einer Hereingabe von Pavel Kaderabek ins Netz. Auch der nächste Gegenangriff, als ein Ball von Torwart Finn Dahmen abgefangen wurde, ging den Fuggerstädtern viel zu schnell: So nahm Kramaric aus 18 Metern Maß und traf mit einem Schlenzer genau ins rechte Eck – 2:0.

FCA erst nach der Pause mutig

Eine Woche nach der späten Niederlage bei Spitzenreiter Bayer Leverkusen spielte die TSG die erste Halbzeit souverän herunter. Nur einmal musste Schlussmann Oliver Baumann gegen den agilen Ruben Vargas retten, als David Jurasek den FCA-Spielmacher laufen ließ (42.).

Ein Lebenszeichen unmittelbar nach der Pause sendete Arne Engels, dessen Aufsetzer Baumann gerade noch um den Pfosten lenkte. Die Gäste spielten nun mutiger nach vorn. Ein abgefälschter Schuss von Arne Maier landete am Pfosten (56.) – und dann staubte Demirovic nach Zuspiel von Tietz zum Anschlusstreffer ab. In der 81. Minute rettete Weghorst bei einem Kopfball von Patric Pfeifer auf der Linie den Gastgebern die Führung, ehe der eingewechselte Bebou für die Entscheidung sorgte.

Von Ulrike John, dpa

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