Heidenheims Jan-Niklas Beste (vorne) im Zweikampf mit dem Bochumer Felix Passlack. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fabian Strauch/dpa)

Beim VfL Bochum hat sich der Trainerwechsel nur bedingt ausgezahlt. Im ersten Spiel unter der Regie des Letsch-Nachfolgers Heiko Butscher kam der Tabellen-Viertletzte der Fußball-Bundesliga nicht über ein 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Heidenheim hinaus. Damit blieb der Revierclub zum siebten Mal in Serie sieglos und muss weiter um den Klassenverbleib bangen.

Der Abstand zum Relegationsplatz 16 schrumpfte auf einen Zähler. Zunächst brachte Keven Schlotterbeck (81.) sein Team durch ein Eigentor in Rückstand, sorgte dann aber in der 90. Minute für den umjubelten Ausgleich. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den Mainhz 05 belegt, beträgt nun noch einen Punkt.

24.414 Zuschauer sahen im Vonovia Ruhrstadion ein Kampfspiel auf durchwachsenem Niveau mit zwei nach Videobeweis annullierten Treffern. Die Gäste untermauerten ihren Ruf als passable Auswärtsmannschaft: Nur eines der vergangenen acht Bundesligaspiele in der Fremde ging verloren.

Bochum sichtlich um Wiedergutmachung bemüht

Die auf nur einer Position veränderte Bochumer Mannschaft, die in der vergangenen Woche in Köln eine 1:0-Führung durch zwei Gegentore in der Nachspielzeit auf dramatische Art und Weise noch verspielt hatte, war sichtlich um Wiedergutmachung bemüht. Von Beginn übernahm der VfL die Regie und setzte die Gäste unter Druck. Wirklich ins Wanken geriet die von Trainer Frank Schmidt gut eingestellte Heidenheimer Abwehr dabei jedoch nicht.

Dass beide Teams kürzlich den FC Bayern mit 3:2 besiegt hatten, spiegelte sich auf dem Rasen nur bedingt wider. Zwar ging es in den Zweikämpfen mit viel Leidenschaft zur Sache, doch es mangelte an spielerischer Kreativität. Auch dem vor allem auf Torsicherung bedachten Tabellen-10. gelang es zunächst nicht, dem wilden Spiel Struktur zu verleihen. Nur bei von Spezialist Jan-Niklas Beste ausgeführten Standards war ansatzweise Torgefahr erkennbar.

Erst in der 28. Minute bekamen die Zuschauer die erste echte Torchance zu sehen, als Bochums Linksverteidiger Bernado FC-Keeper Kevin Müller aus spitzem Winkel prüfte. Beim sehenswerten Schuss von Kevin Stöger aus 18 Metern nur vier Minuten später knapp am Tor vorbei war der VfL dem 1:0 noch näher.

Erst allmählich befreiten sich die Heidenheimer vom Druck. Nach zwei vergebenen Chancen durch Tim Kleindienst (40.) und Kevin Sessa (41.) schien die Führung kurz vor der Halbzeit perfekt. Doch der Treffer durch Beste (43.) wurde nach Videobeweis wegen eines Handspiels annulliert.

Erhöhter Unterhaltungswert nach der Pause

Nach Wiederanpfiff erhöhte sich der Unterhaltungswert. Nur mit großer Mühe konnte FC-Schlussmann Müller einen Schuss von Takuma Asano (56.) aus 14 Metern parieren und somit den Rückstand für sein Team verhindern. Weil auch dem VfL wenig später ein Treffer von Asano (63.) nach Videobeweis die Anerkennung verweigert wurde, nachdem VfL-Kapitän Anthony Losilla ein Foul an Patrick Mainka begangen hatte, blieb die Partie zunächst torlos.

Es passte zur Pechsträhne der Bochumer in den vergangenen Wochen, dass durch ein Eigentor von Schotterbeck die nächste Niederlage besiegelt schien und es am Ende nicht einmal zu einem Punktgewinn reichen könnte. Doch dieses Szenario wendete Schlotterbeck in letzter Minute ab, als er eine Ecke von Stöger per Kopf ins Netz beförderte.

Von Heinz Büse, dpa

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