Nach der Niederlage gegen den VfL Bochum brauchten die Stuttgarter Spieler Zuspruch. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Der Samstag in der Fußball-Bundesliga stand in vielen Stadien im Zeichen des Abstiegskampfes. Gewonnen hat nur einer der Keller-Clubs. Heute greifen die Topteams der Liga ein – insbesondere Borussia Dortmund hat einiges gutzumachen.

Bitter

Der VfB Stuttgart war so nah dran an drei ganz wichtigen Punkten. Bis in die Nachspielzeit hinein führten die Schwaben gegen den VfL Bochum, dann ein Foul, ein Pfiff, ein Strafstoß. Das Spiel endete 1:1. «Es ist beschissen und tut weh. Wir müssen dieses Spiel gewinnen, da wir mehrfach den Sack zu machen konnten», sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo beim Pay-TV-Sender Sky. «Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und das Gegentor am Ende tut sehr weh.» Der Rückstand auf den FC Augsburg und den Relegationsplatz verkürzte sich nur minimal auf drei Punkte.

Königsklasse

Mit zwei Toren in nur vier Minuten ist die TSG 1899 Hoffenheim zumindest vorerst auf einen Champions-League-Platz geklettert. Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß lag beim VfL Wolfsburg mit 0:1 hinten – und gewann doch noch 2:1. «Es war ein schwieriges Spiel», sagte der eingewechselte Torschütze Jacob Bruun Larsen. «Man hat gesehen, das Wolfsburg eine gute Mannschaft hat. Wir haben gekämpft und an uns geglaubt, ich bin sehr froh, dass ich nach meiner Einwechslung einen Unterschied machen konnte.» Am Sonntag könnte die TSG wieder von Platz vier verdrängt werden. Vorerst.

Big Points

So geht Abstiegskampf. Durch das 1:0 gegen den 1. FC Union Berlin vergrößerte Arminia Bielefeld den Abstand auf den Relegationsplatz um drei Punkte. «Zu Hause zu gewinnen, ist immer das Schönste. Dass es für uns erst der zweite Heimsieg war, hört sich erstmal wild an. Aber es waren viele Unentschieden dabei, die Leistungen waren immer da», sagte Torschütze Patrick Wimmer. Union-Trainer Urs Fischer war enttäuscht: «Im Moment will er nicht über die Linie und beim Gegentor sehen wir einmal mehr nicht gut aus.»

Joker

Wer sonst? In der Vorwoche beim 1:3 bei RB Leipzig wurde der da erkrankte Anthony Modeste schmerzlich vermisst. Am Samstag gegen Eintracht Frankfurt wurde der Torjäger des 1. FC Köln gut eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt – und sicherte dem FC mit seinem 15. Saisontreffer den 1:0-Sieg. «Wahnsinn», sagte Mark Uth. «Wir arbeiten hart und er macht am Ende die Dinger. Wir sind froh, dass wir ihn haben». Köln kletterte vorerst auf Platz sechs.

Torjäger

Nils Petersen tat das, was er immer tut – nur viel früher. Der 33 Jahre alte Stürmer stand beim 2:1 beim FC Augsburg erstmals in dieser Saison in der Startelf. Bereits in der vierten Minute traf er zur Führung, normalerweise ist er als (Rekord-)Joker erfolgreich. «Ich weiß, dass ich ein paar Verletzungen hatte und die anderen haben es auch gut gemacht», sagte der SC-Profi über seine Rolle. «Wir sind auf einem guten Tabellenplatz und dann ist es für die Ergänzungsspieler immer schwer. Wenn man dann aber spielt, tut es aber auch gut, wenn man Argumente liefert.»

Zugzwang

Zwei Pflichtspiele nacheinander nicht gewonnen, für den FC Bayern München eine seltene Erfahrung. Ein Sieg am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth ist Pflicht, damit der Sechs-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund nicht weiter schmilzt – und bestenfalls wieder ausgebaut wird. «Die Stimmungslage ist dem angemessen, dass wir zweimal nicht gewonnen haben», sagte Trainer Julian Nagelsmann und forderte: Man müsse «Bayern München ausstrahlen».

Druck

Denn unter noch deutlich größerem Druck steht der BVB. Die Kritik an der Mannschaft und Trainer Marco Rose nach dem bitteren 2:4 in der Europa League gegen die Glasgow Rangers ist laut. Gegen Roses Ex-Club Borussia Mönchengladbach (17.30 Uhr/DAZN) muss ein Sieg her. Eine erneute Niederlage im 100. Ligaspiel der beiden Traditionsclubs wäre der nächste Nackenschlag. Auch für Gladbach-Coach Adi Hütter wäre ein Erfolg wie beim 1:0-Hinspielsieg angesichts der bisher mehr als durchwachsenen Saison wichtig.

Derweil hofft Hertha BSC (19.30 Uhr/DAZN) zu Hause gegen RB Leipzig auf eine Überraschung wie beim 3:2 im Dezember gegen Dortmund.

Von