Zahlreiche Polizeifahrzeuge stehen vor dem Millerntor-Stadion. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Bockwoldt/dpa)

Der massive Polizei-Einsatz beim Hamburger Stadtderby der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV (3:0) sorgt weiter für Aufsehen.

Der Kiezclub erneuerte via Pressemitteilung seine Kritik am Vorgehen der Polizei. «Denn bei der Ingewahrsamnahme von Personen wurden diese geschlagen, wie auf Videos zu sehen ist», teilte der Verein am Montag mit. Zudem hätten sich Menschen verletzt, als die Polizei vor der Gegengerade Verdächtige festsetzen wollte, monierte der Club.

Die Polizei habe dem FC St. Pauli mitgeteilt, derzeit werde geprüft, inwieweit die Verhältnismäßigkeit bei dem Einsatz gewährleistet gewesen sei. «Unabhängig davon stellt sich die Frage, wie es verhältnismäßig sein kann, auf den Kopf von einer am Boden liegenden Person zu schlagen», kritisierte der Verein weiter. Er stehe im Austausch mit dem Fanprojekt, «um weitere Informationen zu den Vorfällen zu sammeln und diese dann zu bewerten.» 

1445 Polizisten im Einsatz

Polizei-Sprecher Thilo Marxsen hatte bestätigt, dass bei den Ermittlungsbehörden eine Anzeige eingegangen und ein Strafverfahren eröffnet worden sei. «Wie in solchen Fällen üblich, führt nun das Dezernat Interne Ermittlungen, das direkt bei der Staatsanwaltschaft und nicht bei der Polizei angegliedert ist, die Ermittlungen», sagte Marxsen.

Bei dem Einsatz waren 47 Personen in Gewahrsam genommen und nach dem Spiel wieder entlassen worden. Fünf Polizisten seien verletzt worden, hieß es. Insgesamt waren den Angaben zufolge 1445 Polizisten im Einsatz. Die Hamburger Polizei wurde unterstützt von Beamten der Bundespolizei sowie der Landespolizei aus Brandenburg, Bremen/Niedersachsen und Schleswig-Holstein. 

Nach dem 3:0-Erfolg des FC St. Pauli  war es laut Polizei-Angaben weitgehend ruhig geblieben. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 durfte das Derby in einem ausverkauften Stadion stattfinden: 29 205 Fans waren am Freitagabend dabei.  

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