Die Frankfurter setzten sich bei den Stuttgarter Kickers durch. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Keine Sensation beim Duell David gegen Goliath: Europa-League-Gewinner Eintracht Frankfurt hat sich gegen den Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers keine Blöße gegeben und ist relativ problemlos ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen.

Das Team von Trainer Oliver Glasner meisterte seine Zweitrunden-Aufgabe beim Pokalfinalisten von 1987 durch einen ungefährdeten 2:0 (2:0)-Sieg und wahrte seine Chancen auf den sechsten Pokal-Triumph der Vereinsgeschichte.

Verzögerungen wegen Pyrotechnik

Die Kickers und die 10.000 Zuschauer im erstmals seit 16 Jahren ausverkauften Gazistadion auf der Waldau durften nur zehn Minuten auf die Sensation hoffen, als erster Fünfligist in der langen Pokal-Geschichte ins Achtelfinale einzuziehen. Torjäger Randal Kolo Muani (11. Minute) brachte den Favoriten mit einem gefühlvollen Heber in Führung, Abwehrspieler Hrvoje Smolcic (17.) legte nach. Außerdem traf Rafael Santos Borré den Pfosten (25.). Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit verzögerte sich um ein paar Minuten, weil aus beiden Fanblöcken Pyrotechnik gezündet wurde.

«Wir haben aus Spaß gesagt, als das Los draußen war, dass wir jetzt Europapokal-Sieger-Besieger werden können», verriet der Stuttgarter Nico Blank vor dem Anpfiff bei Sky. Doch genau diese Blamage wollte Eintracht-Coach Glasner mit aller Macht verhindern: «Wir müssen von der ersten Sekunde an zeigen, dass wir der Bundesligist sind und im Pokal überwintern wollen.»

Es dauerte aber etwa zehn Minuten, ehe sich Frankfurt an die Umstände und den holprigen Rasen gewöhnt hatte – und mit der ersten Chance gleich in Führung ging: Nach einem feinen Doppelpass mit Borré hob Kolo Muani den Ball gefühlvoll über Kickers-Torwart Ramon Castellucci ins Tor. Borré war einer von drei Neuen in der Startelf – genau wie Smolcic, der unter anderem mit dem Kopfballtor zum 2:0 seinen Einsatz rechtfertigte.

Eintracht muss nicht ans Limit

Nach der 2:0-Führung spielten die Frankfurter ihre Klasse und Erfahrung aus, ohne dabei wirklich ans Limit gehen zu müssen. Die Stuttgarter, die in der Auftaktrunde immerhin den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth mit 2:0 aus dem Wettbewerb geschossen hatten, schalteten nach dem Seitenwechsel einen Gang höher – doch große Chancen zum Anschlusstor gab es nicht. Die mehr als 600 000 Euro für den Zweitrunden-Einzug dürften dem verschuldeten Traditionsverein aber ein wenig über das Aus hinwegtrösten.

Einen verhältnismäßig ruhigen Abend erlebte Kevin Trapp. Der Nationalspieler war direkt von der Verleihung des Ballon d’Or in Paris, wo er einer von zehn nominierten Torhütern für die Jaschin-Trophäe gewesen war, nach Stuttgart gereist.

Matthias Jung, dpa

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