Wolfsburgs Mattias Svanberg (l) spielt im Zweikampf mit Gladbachs Manu Kone. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Wo Borussia Mönchengladbach spielt, ist im Moment immer etwas los. Nach dem 1:5 bei Werder Bremen und dem 5:2 gegen den 1. FC Köln reichte es diesmal trotz zweimaliger Führung nur zu einem 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg.

Die Mannschaft von Daniel Farke verpasste es dadurch, sich zumindest für einen Tag auf einen Champions-League-Platz zu verbessern. Zweimal brachte der Franzose Marcus Thuram die Borussia in der 13. und 47. Minute in Führung. Zweimal glich der VfL durch Yannick Gerhardt (43.) und Omar Marmoush (69.) wieder aus. Das war deshalb verdient, weil die Wolfsburger vor 26.701 Zuschauern noch ein halbes Dutzend weiterer Chancen vergaben. 

Der 28 Jahre alte Gerhardt hatte die ersten zwei Monate der Saison wegen einer Knieverletzung verpasst. Seit seinem Comeback vor zwei Wochen schoss der Mittelfeldspieler jedoch bereits das späte Siegtor gegen den VfB Stuttgart (3:2) und den Wolfsburger Treffer beim 1:1 in Augsburg. Auf das Spiel gegen die Borussia hatte er sich nach eigenen Angaben besonders gefreut, weil er beim 1. FC Köln ausgebildet wurde und schon in seiner Jugendzeit «immer brisante Spiele» gegen den rheinischen Rivalen erlebte.

VfL-Coach Kovac feiert Geburtstag

Am 51. Geburtstag von Niko Kovac gab sich der VfL die größte Mühe, die jüngsten Eindrücke seines neuen Trainers zu bestätigen. Zu Beginn der Saison war es noch ein großes Manko, dass sich die «Wölfe» zu wenig Chancen herausspielten. Mittlerweile aber lassen sie zu viele davon ungenutzt. Genau das hatte Kovac erst am Freitag bei seiner Pressekonferenz zu diesem Spiel moniert.

Gegen Gladbach hätte Gerhardt den VfL schon in der 9. Minute in Führung bringen können. Kurz vor dem verdienten Ausgleich wurde es dann sogar grotesk: Zunächst schoss Jakub Kaminski den Ball schräg vor dem leeren Tor nur an den Außenpfosten (37.). Dann brachte Ridle Baku wieder Gerhardt in eine gute Schussposition, doch der traf im Strafraum den Ball nicht (40.).

Effizienz war genau die Qualität, die die Gladbacher den «Wölfen» an diesem Tag voraus hatten. Auch in der zweiten Halbzeit nutzte Thuram nach einem Eckball von Jonas Hofmann gleich die erste Möglichkeit zur erneuten Führung.

Was trotz der enttäuschenden Startbilanz von zehn Punkten nach zehn Spieltagen jedoch für eine gewisse Wolfsburger Entwicklung in den vergangenen Wochen spricht: Kovac‘ Mannschaft wehrt sich nach solchen Rückschlägen weiter und hat mittlerweile auch wieder die physischen Qualitäten, um dies auch bis zur letzten Minute zu tun.

In der 64. Minute vergab der eingewechselte Marmoush noch eher kläglich vor dem Gladbacher Tor. Nur fünf Minuten später traf der Ägypter dann sehenswert aus der Drehung. 

Am Ende war sogar noch mehr drin für den VfL: Doch erst scheiterte Kevin Paredes nach einer schönen Kombination an Gladbach-Torwart Yann Sommer (87.). Und kurz darauf traf Marmoush mit einem Kopfball nur die Latte (88.).  

Sebastian Stiekel, dpa

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