Haben Bundestrainer Hansi Flick (l) und Routinier Thomas Müller noch eine gemeinsame Zukunft im DFB-Team? (Urheber/Quelle/Verbreiter: Robert Michael/dpa)

Hansi Flick sieht trotz der WM-Enttäuschung keinen zwingenden Grund für ein Ende der Nationalmannschaftskarriere von Routinier Thomas Müller.

«Ich werde in den kommenden Tagen versuchen, mit jedem Spieler zu sprechen, auch, um damit die WM dann abzuschließen. Und dann werde ich auch mit Thomas reden. Wir haben schon kurz gesprochen, aber noch nicht im Detail», sagte der Bundestrainer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur über seine Personalplanungen Richtung Heim-EM 2024. 

In dem Gespräch mit dem 33 Jahre alten Müller will Flick ausloten, wie der Bayern-Antreiber seine TV-Aussagen unmittelbar nach dem WM-Aus gemeint habe. Müllers erste Reaktion klang nach einem Abschied im DFB-Trikot nach 121 Länderspielen, später relativierte er seine Ausführungen und kündigte Gespräche mit seiner Frau und dem Bundestrainer an. 

«Geht um den Leistungsgedanken»

Alter allein spielt für Flick keine Rolle. «Italien hat mit Bonucci und Chiellini gezeigt, dass Spieler noch im hohen Alter Top-Leistungen abliefern und Erfolg haben können. Sie sind Europameister geworden. Deswegen kann man nie kategorisch sagen, jemand ist zu alt. Es geht um den Leistungsgedanken – und der ist bei uns vorhanden», versicherte der Bundestrainer. 

Torwart Manuel Neuer befindet sich nach seinem Unterschenkelbruch in einer besonderen Situation, wie Flick feststellte. Eine Zukunftsdebatte verbiete sich angesichts des Gesundheitszustands des 36 Jahre alten DFB-Kapitäns. «Manuel ist erstmal verletzt. Das tut mir richtig leid, weil es nach der WM nochmal eine Situation ist, die nicht ganz leicht ist. Bei ihm ist es erstmal das Entscheidende, dass er wieder fit wird, dass er zu alter Form wieder kommt», sagte Flick.

Ungeachtet der Fragen um seine erfahrensten Spieler will Flick den Umbruch im DFB-Team vorantreiben. «Es tut einer Mannschaft gut, wenn frischer Wind reinkommt. Wir haben einige gute, sehr talentierte junge Spieler, die nachkommen. Da müssen wir unseren Blick auch drauf richten, weil es um die Zukunft geht. Wir haben eineinhalb Jahre Zeit. Wir wollen versuchen, den einen oder anderen zu begleiten, dass er den nächsten Schritt macht, sich so verbessert, dass er für uns ein Thema ist oder sich festspielt», sagte der 57-Jährige. Bei der WM hatte Flick in Jamal Musiala (19) und Youssoufa Moukoko (18) zwei Teenager im Aufgebot. 

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