Hendrik Wüst (l) und Markus Söder rückten demonstrativ ihre Top-Bundesligisten in die Favoritenrolle für den deutschen Meistertitel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung in München haben Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und sein bayerischer Amtskollege Markus Söder (CSU) reichlich Harmonie verbreitet.

Beim Fußball hörte es dann aber auf mit den viel beschworenen Gemeinsamkeiten. Beide rückten demonstrativ ihre Top-Bundesligisten, Borussia Dortmund und den FC Bayern München in die Favoritenrolle für den deutschen Meistertitel.

«Dortmund wird jetzt nichts mehr anbrennen lassen. Da bin ich ganz sicher», sagte Wüst. Söder räumte ein: «Am Wochenende war Dortmund super, und der FC Bayern nicht.» Der BVB war am Samstag mit einem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt auf Rang eins gestürmt und hatte den FC Bayern, der kurz zuvor in Mainz mit 1:3 verloren hatte, hinter sich gelassen.

Söder: «Hendrik ist schon sehr siegessicher»

Entschieden sei aber deswegen noch nichts, unterstrich Söder. «Meine Hoffnung, mein Appell ist einfach, dass der FC Bayern wieder sein Kämpfer-Gen entdeckt.» Er gab aber zu, dass seine «Hoffnungskurve jetzt nicht bei 150 Prozent» liege. «Hendrik ist schon sehr siegessicher, dass Dortmund Meister wird», stellte Bayerns Ministerpräsident fest. Es bleibe aber dabei: «Alles ist drin. Alles ist möglich. Ich setze nach wie vor auf den FC Bayern».

Nur «zur historischen Einordnung» wolle er erwähnen, dass Dortmund bislang acht Meistertitel geholt habe und der 1. FC Nürnberg neun, sagte der gebürtige Nürnberger. «Der FC Bayern hat wirklich sehr, sehr viele Meistertitel, und wenn man ein Jahr nicht Meister wird, dann ist es für den Verein sicherlich nicht einfach, aber davon ginge die Welt nicht unter.»

Am letzten Bundesliga-Spieltag seien die Bayern auch noch zu Gast beim 1. FC Köln, hob Wüst hervor. «Seit früher Jugend bin ich Fan des großartigen 1. FC Köln.» Er drücke den Kölnern und den Dortmundern die Daumen. Söder sagte zu einer möglichen Bayern-Niederlage: «Bei Köln wäre es nicht so schlimm, aber bei Dortmund wäre es für mich ein bisschen emotional belastend.» Noch sei die Saison aber nicht gelaufen: «Da wir Bayern immer für großes Boulevard stehen – mal schauen, was da noch drin ist.

Söder hatte kürzlich noch gefrotzelt: «Die Dortmunder sind eigentlich fast zu doof, um deutscher Meister zu werden». Das wollte er am Dienstag nicht wiederholen.

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