Leipzigs Dominik Szoboszlai liegt nach seinem Foul an Leverkusens Frimpong am Boden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

In seiner Analyse der Niederlage bei Bayer Leverkusen und dem Sturz aus den Champions-League-Plätzen kam RB Leipzigs Marco Rose immer wieder zum selben Schluss. «Am Ende läuft alles unter dem Übergriff Galligkeit, Gier und Zug zum Tor», sagte Rose nach dem 0:2 (0:1).

Bei den sichtlich müden Leverkusenern, die drei Tage zuvor in das Halbfinale der Europa League eingezogen waren, verbuchte RB 26 Torschüsse und 9:0 Ecken bei 63 Prozent Ballbesitz. Doch am Ende half das nichts, denn es kamen nicht einmal viele Großchancen dabei heraus. «Das ist das x-te Spiel in dieser Saison, das wir einfach nicht hätten verlieren dürfen», sagte der Coach: «Das ist so ein bisschen die Geschichte unserer Saison.»

Und vielleicht dachte er sogar wehmütig an das Rennen um den Meistertitel zwischen seinem Ex-Club Borussia Dortmund und dem FC Bayern, als er sagte: «Das ist sehr schade. Weil heute so viel mehr drin gewesen wäre. Und weil insgesamt in dieser Saison mehr drin gewesen wäre.»

RB-Kapitän: Keine Ausreden mehr

Ganze neun Zähler liegt RB nach 29 Spielen hinter Spitzenreiter Dortmund, den die Sachsen kürzlich im Pokal hochverdient rauswarfen. Doch statt ganz oben mitzumischen, steht Leipzig plötzlich nicht einmal mehr auf einem Champions-League-Platz. Und hat zudem noch die seit 13 Pflichtspielen ungeschlagenen Leverkusener mit vier Punkten Abstand im Nacken.

Kapitän Willi Orban stellte jedenfalls klar, dass nun keine Ausreden mehr gelten. «Wir reden immer viel, aber wir müssen die Spiele auch ziehen», sagte der Abwehrchef: «Das war ein kleiner Dämpfer. Aber es gibt noch 15 Punkte zu holen. Und wir wollen die 15 Punkte holen.» Angesichts von Auswärtsspielen beim derzeitigen Zweiten in München und Vierten in Freiburg ein ambitioniertes Ziel.

Und dafür muss die Niederlage erst einmal verarbeitet werden. «Die Stimmung in der Kabine ist immer beschissen nach einer Niederlage. Aber wir dürfen uns nicht hängen lassen», sagte Torhüter Janis Blaswich. «Wir dürfen uns nicht mehr viel erlauben.» Hoffnung macht Blaswich die Rückkehr von Offensiv-Star Christopher Nkunku, der nach seinem 16-Minuten-Comeback gegen Augsburg nach Außenbandriss diesmal 45 Minuten schaffte. «Wir haben jeden Spieler nötig», sagte der Torhüter: «Und ihre Frische.»

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