Laufduell im Borussia-Park: Gladbachs Jonas Hofmann (l) gegen Janik Haberer von Union Berlin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Der 1. FC Union Berlin hat seine kleine Ergebniskrise überwunden und die Ambitionen auf die erstmalige Teilnahme an der Champions League unterstrichen.

Die zuvor dreimal nacheinander sieglosen Köpenicker gewannen am Sonntagabend mit 1:0 (0:0) bei Borussia Mönchengladbach und verteidigten den dritten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga mit nun 55 Punkten.

«Ich weiß, das ist vielleicht ein bisschen langweilig, aber der Fokus ist immer auf dem nächsten Spiel», sagte Berlins Keeper Frederik Rönnow beim Streamingdienst DAZN mit Blick auf den Vorsprung von bereits vier Zählern auf den fünften Platz und die Champions-League-Chancen der Berliner. «Heute haben wir das Union gesehen, was die Saison einfach sehr konstant und stark gespielt hat», sagte Kapitän Rani Khedira: «Dann ist auch mal so ein dreckiger 1:0-Sieg hier in Gladbach möglich.» 

Vor 52.107 Zuschauern im Borussia-Park traf Sheraldo Becker mit einer Direktabnahme in der 60. Minute für die Gäste. «Das war ein wunderschönes Tor. Hut ab», kommentierte Khedira. Die Gladbacher verloren erstmals nach vier Spielen und stecken weiterhin auf Platz zehn fest. 

Nach einer ungewohnten und intensiven Pyro-Show der Gladbacher Fans in schwarz-weiß-grün fehlte beiden Teams anfangs ein wenig der Durchblick. Die Berliner, die auswärts zuletzt in der Liga, im DFB-Pokal und in der Europa League drei Niederlagen nacheinander kassiert hatten, waren um Kompaktheit und Grundsicherung bemüht und setzten auf schnelles Umschaltspiel. Trainer Urs Fischer brachte Diogo Leite für den nach einer Gelb-Roten Karte gesperrten Paul Jaeckel, er vertraute ansonsten seiner zuletzt nicht so erfolgreichen Elf.

Unions gefährliche Konter: Schnelligkeit als Schlüssel

Bei den Gladbachern blieb der unter der Woche wegen eines Infekts geschwächte Alassane Plea auf der Bank, für ihn sollte Kapitän Lars Stindl in der Offensive die Akzente setzen. Doch in dem Abwehrbollwerk der Gäste, die bei Ballbesitz des Gegners in einer Fünfer-Kette verteidigen, verfing sich so mancher Angriff der Gastgeber.

Ein Mittel gegen die beste Abwehr der Liga waren Distanzschüsse, doch damit scheiterten zunächst Manu Koné (16.) und später auch Stindl (27.) an Union-Keeper Frederik Rönnow. Auch Borussias Torjäger Marcus Thuram rieb sich immer wieder an der kompakten Abwehrreihe der Gäste auf.

Gefährlich wurde es für die Gastgeber immer dann, wenn Berlins schneller Becker beim Konter Tempo aufnahm und die Verteidigungskette der Gladbacher überlief. In der 29. Minute fälschte Gladbachs Abwehrspieler Ko Itakura eine Flanke von Becker gefährlich ab, sodass Torhüter Jonas Omlin gerade noch parieren konnte. Jerome Roussillon vergab in der 49. Minute völlig freistehend und schoss den Ball weit daneben.

Doch echte Tormöglichkeiten entwickelten sich in der zerfahrenen und häufig unterbrochenen Partie auf beiden Seiten nicht. Allein in der ersten Halbzeit verteilte Schiedsrichter Martin Petersen fünf Gelbe Karten.

Union war die aktivere Mannschaft und stellte die Gastgeber mit den schnellen Angreifern immer wieder vor Probleme. Einen dieser Angriffe nutzte Torjäger Becker mit einer Direktabnahme nach schöner Flanke von Roussillon. Das reichte den Berlinern, auch weil sich Rönnow bei einem Kopfball des wenig später angeschlagen ausgewechselten Thuram (84.) streckte.

Morten Ritter, dpa

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