Alexandra Popp (M) hatte mit den DFB-Frauen gegen Marokko leichtes Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Erleichtert und zufrieden stiegen die deutschen Fußballerinnen am Montagabend in ihren Bus, der sie zum Hotel in die Docklands von Melbourne brachte.

Im modernen Hafenviertel konnte der Mitfavorit den 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko erst mal sacken lassen. Nur kurz ging bei den Vize-Europameisterinnen noch der Blick nach vorn. «Da wird eine andere Wucht auf uns zukommen», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über den nächsten Gruppengegner Kolumbien.

Noch Luft nach oben

Dass der Südamerika-Vizemeister wohl eine andere Herausforderung wird als der Außenseiter und WM-Debütant aus Afrika, ist im DFB-Tross allen klar. Kolumbien siegte einen Tag nach den DFB-Frauen im ersten Gruppenspiel in Sydney souverän 2:0 (2:0) gegen Südkorea. Catalina Usme mit einem Handelfmeter in der 30. Minute und Linda Caicedo in der 39. Minute erzielten die Tore zum verdienten Erfolg.

Eine Flugreise bleibt dem deutschen Team um Kapitänin und Doppel-Torschützin Alexandra Popp das nächste Mal erspart: Vom Basecamp Wyong geht es für die Partie am kommenden Sonntag ins knapp 100 Kilometer entfernte Sydney. 

«Dass wir heute nicht den stärksten Gegner in der Gruppe hatten, das wissen wir auch», sagte Voss-Tecklenburg, strahlte aber nach dem gelungenen Turnierstart, dem so einige Zweifel vorangegangen waren: «Das gibt uns eine gute Ausgangslage, eine gute Basis.» 

Das Team wisse, dass noch Luft nach oben sei, sagte die erfahrene Flügelspielerin und stellvertretende Spielführerin Svenja Huth. «Beim zweiten Spiel können wir uns vom Auftakt auch nichts mehr kaufen und plötzlich aufhören, Fußball zu spielen.»

Huth: «Leichte Ballverluste vermeiden»

Immerhin tat die DFB-Auswahl etwas für ihr Torverhältnis, falls es im letzten Vorrundenspiel am 3. August gegen Südkorea noch eng werden sollte mit dem Einzug ins Achtelfinale. «Wir wissen, dass noch nicht alles tippitoppi war», räumte Voss-Tecklenburg ein. «Ob das jetzt ein Statement war, sollen die anderen beurteilen und einordnen. Wir können das aber einordnen, wir drehen jetzt nicht durch.» 

Die Lösung für die nächsten Tage gab dann Huth aus: «Morgen heißt es dann, gut zu regenerieren. Am Tag später dann den Kopf vielleicht noch mal freizubekommen und dann den Fokus aufs zweite Spiel zu richten.» Die volle Konzentration gehe genauso weiter. Und: Für die nächsten Partien müsse man mitnehmen, «dass wir so leichte Ballverluste, gerade Richtung Zentrum, vermeiden müssen.»

Gegen Kolumbien könnte auch Huths Clubkollegin Lena Oberdorf wieder mitmischen: Die Mittelfeld-Abräumerin saß in Melbourne nur auf der Bank nach ihrer Muskelverletzung im Oberschenkel. «Ich bin zuversichtlich, aber das bin ich ja immer in jeder Situation», sagte sie auf entsprechende Fragen.

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